Die Verkehrssicherheit ist eine der Hauptprioritäten der EU-Institutionen. Die Europäische Kommission hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren. Leider wurden nur langsame Fortschritte in Richtung dieses Ziels erzielt. Die Sicherheit der Straßen hängt weitgehend von den Arbeitsbedingungen und den Ruhebedingungen der Berufskraftfahrer ab, die für schwere Personen- und Güterfahrzeuge zuständig sind.
Der Beruf des Fahrers/ der Fahrerin ist heute stressiger und gefährlicher als früher. Müdigkeit erschwert es den Fahrer*innen, Wachsamkeit und Entscheidungsfähigkeit im Verkehr aufrechtzuerhalten, und dies beeinträchtigt ihre Fähigkeit, Fracht und Passagiere sicher an ihr Ziel zu bringen.
Trotz dieser Realität gibt es seit über 15 Jahren keine EU-weite Studie zur Ermüdung von Fahrer*innen. Die letzte wurde tatsächlich von der IAO im Jahr 2005 durchgeführt („Die Probleme von Müdigkeit und Arbeitszeit im Verkehrssektor“), und die Schlussfolgerungen sind klar: Schlechte Ruhebedingungen und längere Arbeitszeiten im Straßenverkehr führen zu Schlafentzug und Ermüdung des Fahrers. Dies wirkt sich letztendlich auf die Verkehrssicherheit aus.
In diesem Zusammenhang starteten ver.di und die ETF im Januar 2020 ein achtzehnmonatiges EU-finanziertes Projekt, das von der EVA Akademie unterstützt wird.
Das Ziel des Projekts ist Wissen unter den ETF Mitgliedsorganisationen aufzubauen, die Adressaten in der Politik mit dem Thema Übermüdung im Personen- und Güterverkehr zu konfrontieren und mit den Arbeitgebern auf nationaler Ebene sowie mit der IRU das Thema zu behandeln.
Ziel des Projekts ist es, bestehende nationale Studien und akademische Arbeiten mit praktischen Erkenntnissen zusammenzuführen und folgende Ergebnisse zu erzielen:
Vier Aktivitäten, an denen Gewerkschaftsvertreter*innen und Berufskraftfahrer*innen beteiligt sind, werden die Hauptfaktoren für die Entwicklung des Projektergebnisses sein: