Auslagerung von Besucher- und Technikerservice droht
In einer Vorlage für die Kuratoriumssitzung der Freien Universität am 16. Dezember 2015 informiert das Präsidium über die angebliche Notwendigkeit eines weiteren Outsourcings von Besucher- und Technikservice im Botanischen Garten bis zum 31. März 2016. Bereits 2014 wurde die Auslagerung der Reinigung beschlossen. Damit soll in der Vorweihnachtszeit hinter dem Rücken der Beschäftigten und während laufender Sondierungsgespräche mit ver.di eine Entscheidung erwirkt werden, die betriebsbedingte Kündigungen von 31 Beschäftigten nach sich ziehen würde. Unter den 31 Beschäftigten befinden sich fünf Betriebsratsmitglieder inklusive der Vorsitzenden, eine Schwerbehindertenvertretung und fünf ver.di Tarifkommissionsmitglieder.
Die Beschäftigten der BG BGBM arbeiten Seite an Seite mit ihren Kolleginnen und Kollegen des Mutterbetriebes FU, erhalten aber einen deutlich geringeren Lohn und haben wesentlich schlechtere Arbeitsbedingungen. ver.di befindet sich seit Februar 2015 in Sondierungsgesprächen für einen Tarifvertrag mit der Betriebsgesellschaft, um diese Ungleichbehandlung zu beenden. Das Mutterunternehmen FU Berlin sitzt dabei mit am Verhandlungstisch. Weder die Universität noch die Betriebsgesellschaft selbst sind nach aktuellem Stand bereit, das an der FU gültige Niveau des Tarifvertrages für die Landesbeschäftigten (TV-L) auch nur als Referenzrahmen zu akzeptieren, geschweige denn den Beschäftigten eine klare zeitliche Perspektive für gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu geben. Selbst mit dem aktuellen Angebot belaufen sich die Einkommen der Beschäftigten der Betriebsgesellschaft im Besucherservice – ähnlich wie in anderen Bereichen - nur auf 61 Prozent der Lohnhöhe im TV-L.
Die Vorlage des Präsidiums enthält die konkrete Aussage, die Geschäftsleitung habe den Auftrag, die Serviceleistungen in den Bereichen Besucherservice und Technikservice anderweitig zu organisieren, wofür die betriebsbedingte Kündigung der Beschäftigten in diesen Bereichen Voraussetzung wäre. „Es ist beschämend“ so die ver.di-Verhandlungsführerin Susanne Feldkötter, „dass das Präsidium der Muttergesellschaft Freie Universität Berlin derlei Maßnahmen als alternativlos darstellt.“ Auch der gewählte Zeitpunkt kurz vor Weihnachten ziele klar auf Einschüchterung der Beschäftigten, sich nicht weiter für gleichen Lohn für gleiche Arbeit einzusetzen.
Für Rückfragen: Jana Seppelt, ver.di-Gewerkschaftssekretärin, Fachbereich 05 - Bildung, Wissenschaft und Forschung, Telefon: 030 / 88 66 53 00, mobil: 0151 / 15 94 88 42.