Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten des Einzelhandels in Berlin und Brandenburg von Donnerstag, den 14.09. bis einschließlich Samstag, den 16.09. zum Streik auf. ver.di macht mit dem Streik Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen für den Einzelhandel in Berlin und Brandenburg.
Die Arbeitgeber halten in den Verhandlungen weiterhin an ihrer Forderung nach Reallohnverlusten für die Beschäftigten fest. ver.di besteht dagegen in Berlin-Brandenburg und bundesweit auf einer Lohnerhöhung, die die Reallöhne sichert. Hierfür fordert ver.di eine Lohnerhöhung von 2,50€ pro Stunde. Diese Erhöhung muss dauerhaft wirksam sein und nicht nur als Einmalzahlung erfolgen. Eine deutliche Lohnerhöhung ist auch deshalb nötig, weil vielen Beschäftigten im Einzelhandel bereits jetzt die Altersarmut droht. Die Arbeitgeber bieten bislang umgerechnet auf den Stundenlohn eine Erhöhung der Gehälter um 90 Cent an.
„90 Cent im Vergleich zu 2,50€. Das ist eine Differenz, bei der es nicht möglich ist, in konstruktive Tarifverhandlungen einzusteigen. Die Arbeitgeber müssen sich endlich deutlich bewegen. Das zeigt auch die Beteiligung der Beschäftigten an den Streiks. Bisher zeigen die Unternehmen ihre Kreativität nur, wenn es darum geht, den Kund:innen immer neue Ausreden aufzutischen, weil das Warenangebot in den Filialen streikbedingt ausgedünnt ist“ erklärt Conny Weißbach, ver.di-Landesfachbereichsleiterin für den Handel in Berlin Brandenburg.
„Während sie auf der einen Seite den Fachkräftemangel beklagen, vertreiben die Arbeitgeber die Beschäftigten mit ihrer Lohnpolitik geradezu aus dem Handel. Bei so einer Unternehmenspolitik wird auch ein Bündnis für Ausbildung keine Abhilfe schaffen können.“ ergänzt Andrea Kühnemann, ver.di Landesleiterin für Berlin-Brandenburg.
Neben einer Entgelterhöhung fordert ver.di in Berlin und Brandenburg außerdem eine Angleichung der Laufzeit der Tarifverträge. Hintergrund der Forderung ist, dass in Berlin und Brandenburg die Verhandlungen auf Grund der Laufzeit der Tarifverträge erst drei Monate nachgelagert zu den Verhandlungen in den anderen Bundesländern beginnen. Damit haben die Unternehmen und die Beschäftigten in der Hauptstadtregion nicht die Möglichkeit, von Beginn an in die Verhandlungen einzugreifen. Dies wird der Bedeutung der Hauptstadtregion und der Stellung des Handels als zweitgrößter Arbeitgeber nicht gerecht.
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Ab 11:00 Uhr findet eine Streikkundgebung am Donnerstag, den 14.09.2023 auf den Breitscheidplatz statt. Auf der Kundgebung sprechen ab 12:30 Uhr unter anderem die ver.di-Landeleiterin Andrea Kühnemann, die DGB-Vorsitzende Berlin-Brandenburg Katja Karger und der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.
Vor Ort vermitteln wir Ihnen gern Kontakte zu streikenden Verkäufer:innen.