Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der tarifgebundenen Unternehmen des Einzel- und Großhandels zu einem 3-tägigen Streik auf. Im Rahmen des Streiks wird am 26.04.2024 eine Kundgebung vor Ikea in Tempelhof stattfinden. Auf der Kundgebung wird die Bundesfachbereichsleiterin für den Handel, Silke Zimmer, sprechen. Nachdem bereits EDEKA, REWE und Kaufland im Fokus von zentralen Streikkundgebungen standen, streiken die Beschäftigten vor dem Ikea in Tempelhof, denn auch der schwedische Konzern trägt Verantwortung für eine zügigen Tarifabschluss. Mit dem bundesweiten Streik macht die Gewerkschaft Druck auf den Handelskonzern, um die Blockadehaltung in den aktuellen Tarifverhandlungen zu beenden. Bereits seit 10 Monaten verweigern die Handelskonzerne einen Tarifabschluss der die Reallöhne sichert. Aktuell gerät jedoch Bewegung ins Arbeitgeberlager. Für den 08.05.2024 ist ein Verhandlungstermin in Hamburg angesetzt.
„Es wird höchste Zeit, dass die Handelskonzerne endlich wieder an den Verhandlungstisch kommen und wir gemeinsam einen Kompromiss erzielen, der die Reallöhne sichert und die massive Abwanderung aus der Branche stoppt. Die aktuelle Blockadepolitik ist unverantwortlich gegenüber den Beschäftigten, die in permanenter Sorge leben, die nächste Handwerkerrechnung oder die Mieterhöhung nicht mehr zahlen zu können “, erklärt Conny Weissbach, Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in Berlin und Brandenburg.
Die Handelskonzerne konnten ihre Gewinne in den letzten Jahren massiv steigern. Vielen Beschäftigten droht jedoch wegen der aktuellen Löhne die Altersarmut. Viele werden ihre Rente deshalb später mit Sozialleistungen aufstocken müssen. Die Gewinne der Konzerne werden damit auch auf Kosten der Sozialkassen und damit der Allgemeinheit gemacht. ver.di fordert vor diesem Hintergrund einen Tarifabschluss, der die Reallöhne der Beschäftigten sichert.
Die Streiks der letzten Monate haben zwar noch nicht zu einem Tarifabschluss geführt. Trotzdem ist der Druck auf die großen Konzerne im Handel spürbar. So haben sie bereits zweimal einseitig die Löhne erhöht. Diese Erhöhung ist jedoch nicht rechtssicher und gleicht auch nicht die Reallohnverluste aus, die durch die hohe Inflation der vergangenen Jahre entstanden sind. Vor diesem Hintergrund ist die Beteiligung an den Streiks unvermindert hoch.
Bildtermin: 10:30 Uhr vor dem Ikea Berlin-Tempelhof, Sachsendamm 47, 10829 Berlin. Vor Ort können Interviews mit streikenden Beschäftigten und Vertreter*innen von ver.di geführt werden.