Freie Träger Brandenburg

Bis zu 20% monatliche Lohnerhöhung - Tarifeinigung zwischen ver.di und der Paritätischen Tarifgemeinschaft Brandenburg

Pressemitteilung vom 18.07.2023

Die Gewerkschaft ver.di und die Paritätische Tarifgemeinschaft Brandenburg (PTG) haben am Freitag, den 14.07.2023 eine Tarifeinigung erzielt. Die Tariferhöhung beträgt für die Beschäftigten mindestens 10,5% ab dem 1. Januar 2024. Zusätzliche Entgelterhöhungen für Beschäftigte mit langer Beschäftigungsdauer werden jedoch zu Gehaltssteigerungen von bis zu 16% führen. Für die Beschäftigten in der Hauswirtschaft in der ambulanten Pflege steigt das Entgelt sogar um bis zu 20%. Das niedrigste Stundenentgelt beträgt zukünftig 13,94€. Damit wird die Gehaltsstruktur in der PTG weiter an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) herangeführt, der in der Wohlfahrtspflege den Referenztarifvertrag darstellt.

Die PTG ist mit rund 3.500 Beschäftigten und 29 Unternehmen und Verbände der größte Arbeitgeberverband für freie Träger im Land Brandenburg. Die 29 Mitgliedseinrichtungen erbringen Leistungen unter anderem im Bereich der Langzeit- und Altenpflege, Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe, freie Schulen und der Sozialen Arbeit. ver.di erhofft sich von der deutlichen Tariferhöhung in diesem Flächentarifvertrag eine Signalwirkung auf die gesamte Branche in Brandenburg, in der trotz Fachkräftemangel noch immer zum Teil deutlich unter Tarif bezahlt wird. Der Einigung war am 9. Juni 2023 ein ganztägiger Warnstreik in zwei Pflegeheimen (in Bernau und in Senftenberg-Brieske) und bei der Volkssolidarität in der Uckermark vorausgegangen, um den Forderungen der ver.di Tarifkommission Nachdruck zu verleihen.

„Die Tarifeinigung zeigt, was möglich ist, wenn Beschäftigte sich organisieren. In Zeiten der hohen Inflation, ist dieser Abschluss dringend notwendig, damit die Kolleg*innen von ihrer Arbeit leben können. Er ist auch ein wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel in den sozialen Berufen in Brandenburg. ver.di erwartet nun auch von den Kostenträgern, dass die Tariferhöhungen in den Verhandlungen der Kostensätze für die Einrichtungen anerkannt werden.“ kommentiert ver.di-Verhandlungsführer Ben Brusniak den erfolgreichen Abschluss.

Die Einigung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Gremien beider Parteien bis zum 18.08.2023.

Für Rückfragen:
Ben Brusniak, ver.di Tarifverhandlungsführer
Tel: 0151-18225481
Mail: ben.brusniak@verdi.de