Der Berliner Senat verweigert auch weiterhin die Aufnahme von Verhandlungen über einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung für die Kita-Eigenbetriebe. Auch nach dem siebten Streiktag von ca. 3000 pädagogischen Fachkräften der Kita-Eigenbetriebe blockiert der Senat damit weiterhin eine konstruktive Lösung im Sinne der Beschäftigten, der Eltern und der Kinder. Dies ist ein Schlag ins Gesicht der streikenden pädagogischen Fachkräfte, die sich für den Erhalt ihres Berufs einsetzen.
Vor diesem Hintergrund ruft ver.di ab dem 8. Juli 2024 zu einem fünf-tägigen Streik in den Kita-Eigenbetrieben auf.
„Wir würden uns in diesen Tagen viel lieber um die Kinder kümmern, die uns anvertraut wurden. Wir sind empört, wie sich Vertreter der Politik die Situation in den Kitas schönreden. Wir haben eine dramatische Krise in den Kitas, die noch dramatischer wird, wenn der Senat jetzt nicht endlich für Entlastung sorgt. Deshalb haben wir keine Wahl als jetzt unseren Streik zu verschärfen“, erklärt Dana Griesche, pädagogische Fachkraft im Kita-Eigenbetrieb Südost.
Nach Angaben der Senatsverwaltung liegen die durchschnittlichen jährlichen Krankentage der Fachkräfte in einem Kita-Eigenbetrieb bei über 40 Tagen. Über 20% der pädagogischen Fachkräfte haben im letzten Jahr ihre Arbeitszeit reduziert. Bereits jetzt müssen unabhängig von den Streiks regelmäßig Gruppen geschlossen werden. Die Kitas sind damit auch im Normalzustand keine verlässlichen Partner mehr für die Eltern.
„Wer angesichts dieser Fakten von einer guten Entwicklung in den Kita-Eigenbetrieben spricht und Verantwortungs-Ping-Pong mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder spielt wird seiner Verantwortung gegenüber den Beschäftigten, den Kindern und den Eltern nicht gerecht. Herr Evers muss jetzt an den Verhandlungstisch kommen, um mit uns gemeinsam nach Lösungen im Sinne der Beschäftigten, der Kinder und der Eltern zu suchen“, erklärt die ver.di-Landebezirksleiterin für Berlin-Brandenburg Andrea Kühnemann.
Im Rahmen des fünf-tägigen Streiks ist an jedem Tag ein anderer Aktionsschwerpunkt vorgesehen:
Montag: Kundgebung vor der CDU-Zentrale (Steifensandstr. 8, 14047 Berlin 9 Uhr), ab 11 Uhr Kundgebung vor dem Rathaus Charlottenburg Wilmersdorf
Dienstag: Kundgebung vor dem Sitz der Geschäftsleitung des Eigenbetriebs Kindergärten City (Stettiner Str. 21-23, 8.30 Uhr), ab ca. 11.00 Uhr Kundgebung vor der Landeszentrale der SPD (Müllerstraße 163, 13353 Berlin)
Mittwoch: Kundgebung vor der Geschäftsstelle der der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (Georgenstr. 23, 9 Uhr), ab 11.00 Uhr Kundgebung vor der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Bernhard-Weiß-Straße 6, 10178 Berlin)
Donnerstag: Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln (Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin, 8.30 Uhr)
Freitag: Kundgebung „Alternativer Kindergipfel“ anlässlich des CDU-Kindergipfels im Abgeordnetenhaus ab 10.00 Uhr am Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstr. 5, 10117 Berlin