Ver- und Entsorgung

Eskalation im Tarifkonflikt des Konzerns der Stadtwerke Cottbus GmbH

Pressemitteilung vom 13.07.2023

In den Tarifverhandlungen beim Stadtwerkeverbund Cottbus (SWC) provoziert der Arbeitgeber nach vier Monaten Verhandlungen eine Eskalation der Auseinandersetzung.

Seit April 2023 haben ver.di und die Geschäftsführung des SWC über den Abschluss eines Tarifvertrags verhandelt. Nach fünf Verhandlungsrunden wurde eine Einigung zwischen ver.di und der Geschäftsführung erreicht. Die Einigung wird nun jedoch von der SWC in Frage gestellt. Mit Mitteilung vom 11.07.2023 teilte sie ver.di mit, dass sie nicht bereit ist, auf der Grundlage der Verhandlungsergebnisse einen Tarifvertrag abzuschließen.

ver.di forderte in den Tarifverhandlungen die Anwendung des für die SWC einschlägigen Flächentarifvertrag des öffentlichen Dienstes, des Tarifvertrag Versorgungsbetriebe (TV-V). Nach intensiven Diskussionen unter ihren Mitgliedern war ver.di bereit, im Sinne einer Einigung einige Abstriche von der ursprünglichen Forderung zu machen. Der Arbeitgeber kündigt den erzielten Kompromiss mit dem aktuellen Schritt auf.

„Mit der Aufkündigung der bereits erzielten Einigung provoziert die SWC eine unnötige Eskalation in der Tarifauseinandersetzung. Dem erzielten Kompromiss sind intensive Verhandlungen vorausgegangen. Es ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten, dass die SWC nun nicht mehr zu dem bereits erzielten Kompromiss stehen will. Die ver.di-Mitglieder werden nun beraten, wie sie auf diese Provokation antworten.“ erklärt ver.di-Verhandlungsführer Marcus Borck.

Die SWC ist im Mehrheitsbesitz der Stadt Cottbus. Seit dem Jahr 2018 gilt für das Unternehmen kein Tarifvertrag mehr. Die Gehälter und sonstigen Vertragsbestandteile für die Beschäftigten werden individuell festgelegt. Dies führt zu einer intransparenten Gehaltstruktur und ungerechter Behandlung, die für massive Unzufriedenheit unter den Beschäftigten sorgt. Von dem Tarifvertrag würden mehr als 200 Beschäftigte profitieren.

„Der tariflose Zustand bei der SWC liegt auch in der Verantwortung der Stadt Cottbus. Als Mehrheitseigentümerin bestimmt sie maßgeblich die Unternehmenspolitik mit. Dass sie die intransparente Bezahlung nach Nasenpolitik und jahrelange Tarifflucht mitträgt, ist politisch inakzeptabel. Wir fordern die Politik auf, nun ihren Einfluss auf die Geschäftsführung geltend zu machen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.“ so Borck weiter.

ver.di ist bereit, zeitnah auf Grundlage des bereits erzielten Kompromisses einen Tarifvertrag abzuschließen. Ziel von ver.di bleibt, mittelfristig eine Anwendung des TV-V zu erreichen und damit die Arbeitsbedingungen an die Standards des öffentlichen Dienstes heranzuführen.

 

Für Rückfragen:

Robin Marks, ver.di-Gewerkschaftssekretär

Tel: 0160-92372477

Mail: robin.marks@verdi.de