Die Gewerkschaft ver.di ruft am 24. Juni 2024 zum Streik im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg auf. Mit dem Streik macht die Gewerkschaft vor der bevorstehenden Verhandlungsrunde im andauernden Tarifkonflikt Druck. Die Verhandlung ist für den 26. Juni 2024 terminiert. In den letzten Wochen konnten in mehreren Bundesländern bereits Tarifeinigungen erzielt werden. Vor diesem Hintergrund erwartet ver.di nun auch in Berlin und Brandenburg von den Arbeitgebern konstruktive Tarifverhandlungen, mit denen es gelingt, die Reallöhne der Beschäftigten zu sichern und damit die Arbeitsbedingungen im Handel attraktiver zu gestalten.
Neben einer Entgeltsteigerung erwartet ver.di in den Verhandlungen jedoch auch Bewegung bei den Arbeitgebern in Bezug auf die Laufzeit des Tarifvertrags. Diese ist in Berlin und Brandenburg im Vergleich zu den Tarifverträgen in anderen Bundesländern um drei Monate nach hinten versetzt. Dementsprechend starten die Verhandlungen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg immer erst mit drei Monaten Verzögerung. Durch diese Verzögerung können sich die Beschäftigten erst verspätet an den bundesweiten Aktivitäten um die Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen beteiligen. Dies wird der Rolle des Handels in der Metropolregion Berlin-Brandenburg nicht gerecht. Die Forderung nach einer Anpassung der Laufzeit besteht bereits seit 2021.
„Nach über einem Jahr Tarifkonflikt erwarten wir von den Arbeitgebern jetzt endlich ein Tarifangebot, das einen Abschluss ermöglicht. Inklusive einer Verkürzung der Laufzeit, damit wir an die bundesweiten Entwicklungen anschließen können. Dafür machen wir mit dem Streiktag noch einmal Druck“, erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin in Berlin-Brandenburg Conny Weissbach.
Im Rahmen des Streiks findet eine Kundgebung mit anschließender Demonstration statt. Ab 11:15 Uhr beginnt die Demonstration vom Wittenbergplatz über die Tauentzienstraße.