Fair und transparent, gelebte Sozialpartnerschaft eben: 800 Stadtwerke und Energiebetriebe zahlen deutschlandweit in Ost und West die gleichen Löhne, nämlich die des Flächentarifvertrags Versorgung (TV-V). Bloß die Stadtwerke Cottbus und der Oberbürgermeister von Cottbus meinen, sie müssten ihre Beschäftigten auch in Zukunft weiter schlechter bezahlen, mehr als 30 (!) Jahre nach dem Mauerfall. Dagegen wehren sich die 200 Beschäftigten: am morgigen Dienstag mit einem ganztägigen Warnstreik.
Die Gehälter und sonstigen Vertragsbestandteile für die Beschäftigten legt das Management der Stadtwerke Cottbus individuell fest, der „Nasenfaktor“ spielt immer noch eine gewichtige Rolle. Diese intransparente Gehaltstruktur und die damit einhergehende ungerechte Behandlung haben zu einer massiven Unzufriedenheit unter den Beschäftigten geführt. Das war auch bei den Stadtwerken Cottbus mal anders. Aber seit dem Jahr 2018 leben ihre Beschäftigten in einer tariffreien Welt – denn die Stadtwerke Cottbus haben keinen Tarifvertrag mehr.
Dagegen wehren sich die Beschäftigten, gemeinsam mit ver.di. Doch die Stadtverwaltung und das Management der Stadtwerke stellen sich weiterhin quer. „Das geht so nicht“, sagt Marcus Borck, der ver.di-Landesfachbereichsleiter für Ver- und Entsorgung. „Fast alle Stadtwerke im ganzen Land und selbst viele Privatunternehmen der Branche pflegen eine gute Sozialpartnerschaft mit ihren Beschäftigten. Aber das Management der Stadtwerke Cottbus tut so, als wenn vor ihrer Haustür die faire Arbeitswelt in der Ver- und Entsorgung einfach mal so aufhört. Wir erwarten von der Geschäftsführung, die Forderungen der Beschäftigten endlich ernst zu nehmen und mit uns konstruktiv über den Abschluss eines Tarifvertrags zu verhandeln. Den Oberbürgermeister und die Stadtverordneten sehen wir in der Pflicht, den tariflosen Zustand in ihrem kommunalen Unternehmen zu beenden.“
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft ver.di die Beschäftigten am morgigen Dienstag, 23.1., von 6:00 bis 22:00 Uhr zu einem Warnstreik auf. Zwischen 8:00 und 12:00 treffen sich die Beschäftigten vor dem Hauptsitz der Stadtwerke Cottbus in der Karl-Liebknecht-Straße 130. Wir laden die Medienvertreter*innen sehr herzlich ein, in der Zeit von 8:30 Uhr bis 10:30 Uhr Interviews mit den streikenden Beschäftigten und ver.di-Vertreter*innen zu führen. Gegen 8:30 wird Maja Wallstein, MdB sowie gegen 9:30 Uhr Matthias Loehr vom DGB, Grußworte an die Streikenden richten. Auch der Fraktionsvorsitzender der SPD Gunnar Kurth wird vor Ort erwartet.
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