Die Gewerkschaft ver.di ruft am Montag, den 27. und 28. November 2023 die Beschäftigten des Jüdischen Krankenhauses Berlin (JKB) zu einem zweitägigen Warnstreik auf. Die Beschäftigten fordern einen Tarifvertrag, der verbindlich die Personalbesetzung auf den Stationen und Bereichen regelt, so wie er bereits an der Charité und Vivantes besteht.
Zuvor war die 2. Verhandlungsrunde am 22.November ergebnislos zu Ende gegangen. Die Arbeitgeberin machte auch in dieser Runde keine konkreten Gegenvorschläge zu den von ver.di detailliert vorgetragenen Forderungen, bezeichnete diese in Teilen vielmehr als „nicht geeignet“.
Die Beschäftigten reagierten mit Unverständnis und Ungeduld:
"Wir wollen weiterhin am JKB arbeiten und setzen uns deswegen für eine bessere Patientenversorgung mit guten Arbeitsbedingungen ein. Die Personalflucht vom JKB kann nur mit einem Tarifvertrag Entlastung gestoppt werden. ” sagt Julia Hertwig, Pflegekraft und Mitglied der Tarifkommission.
“Wir haben die Forderungen zu den Mindestpersonalbesetzungen ausführlich vorgestellt. Die Arbeitgeberin machte bisher kein Angebot. Scheinbar ist ihnen der Ernst der Lage noch nicht klar genug.” ergänzt Gregor Engel, Pflegekraft und Mitglied der Tarifkommission.
Gisela Neunhöffer, stellvertretende Landesfachbereichsleiterin bei ver.di: „Die Arbeitgeberin weiß seit über 60 Tagen, dass wir einen Tarifvertrag verhandeln wollen, und signalisiert Verhandlungsbereitschaft – doch wir haben immer noch keine konkrete Antwort auf unsere Forderungen. Wir wollen die Verhandlungen zügig gestalten und zu einem guten Ergebnis kommen.“
Ben Brusniak, ver.di Verhandlungsführer: „Nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen können Krankenhäuser das notwendige Fachpersonal halten und gewinnen. Darum ist jetzt Zeit konkret zu werden und in echte Verhandlungen einzusteigen. Wir stehen dazu jederzeit, auch für zusätzliche Verhandlungstermine, bereit.“
Die Streikbereitschaft der Beschäftigten ist hoch. Drei Stationen sind komplett zur Schließung angekündigt, zwei weitere zur Teilschließung. Da die Arbeitgeberin zur Vereinbarung einer Notdienstvereinbarung nicht bereit war, stellt ver.di einseitig einen Notdienst auf Basis der angebotenen Notdienstvereinbarung. Die Notversorgung ist jederzeit gewährleistet.
Die Streikversammlungen finden in der Prinzenallee 58 statt. Da sie in Teilen nichtöffentlich sind, wird um vorherige Absprachen für Interviews und die Streikberichterstattung gebeten."
Kontakt:
Dana Lützkendorf, ver.di Gewerkschaftssekretärin
0151 72440765
Gisela Neunhöffer, ver.di Verhandlungsführerin
0171 90 77 415