3000 Beschäftigte vor allem aus den Kita-Eigenbetrieben Berlin haben am heutigen Donnerstag, den 16.11.2023 an einer Streikkundgebung der Gewerkschaft ver.di im Rahmen der Tarifrunde der Länder vor dem Abgeordnetenhaus teilgenommen. Mit gestreikt haben ebenso Beschäftigte aus Kitas und weiteren Einrichtungen der AWO Berlin für einen neuen Haustarifvertrag.
Es war geplant, dass die Kolleg*innen auf der Streikkundgebung eine kollektive Überlastungsanzeige an die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch übergeben. Diese hatten 3106 Kolleg*innen aus den Kita-Eigenbetrieben unterschrieben, um damit auf die dramatische Personalnot in den Kitas aufmerksam zu machen. Obwohl Frau Günther-Wünsch den Termin bereits vor Wochen zugesagt hatte, verweigerte sie sich jedoch einer Übergabe im Rahmen der Streikkundgebung. Zuvor hatte bereits der Staatssekretär für Jugend und Familie Falko Liecke für Empörung unter den Beschäftigten gesorgt. Gegenüber dem RBB hatte er die Personalkrise in den Berliner Kitas geleugnet.
„Zuerst leugnet der Staatssekretär die Krise, die tausende pädagogische Fachkräfte täglich erleben. Dann verweigert sich die Senatorin Günther-Wünsch zu den Kolleg*innen zu sprechen. Es wird Zeit, dass diese Politiker*innen aus dem Elfenbeinturm ihrer Senatsverwaltung raus kommen und sich der Realität in den Kitas stellen. Dort ist es bereits fünf nach 12.“ erklärt dazu Andrea Kühnemann, ver.di Landesleiterin Berlin-Brandenburg.
Die ver.di Aktiven hatten für die kollektive Gefährdungsanzeige seit Oktober Unterschriften in den Einrichtungen gesammelt.
„Wir haben diese Aktion gestartet, weil wir täglich sehen, wie die Situation schlimmer wird. Heute hätte Frau Günther-Wünsch zeigen können, dass sie die Krise in den Kitas ernst nimmt. Stattdessen hat sie heute mir und tausenden meiner Kolleg*innen vor den Kopf gestoßen. Ich bin enttäuscht von dieser Respektlosigkeit.“ erklärt, Sabine Lehmann pädagogische Fachkraft bei den Kita-Eigenbetrieben und aktiv bei ver.di.
Bei den Kita-Eigenbetrieben arbeiten ca. 7600 pädagogische Fachkräfte. Sie bieten ca. 20% der Kitaplätze in Berlin an. Bei der AWO sind ca. 2000 Personen beschäftigt sie betreibt 51 Kitas in Berlin.
Für Rückfragen:
Kalle Kunkel, ver.di Pressesprecher
0160-5729383