Die Gewerkschaft ver.di ruft ab dem 24.11.2023 in Berlin und Brandenburg zu einem viertägigen Warnstreik auf. Die Gewerkschaft will damit erreichen, dass die Arbeitgeber in den laufenden Tarifauseinandersetzungen an den Verhandlungstisch zurückkehren und ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Aufgerufen werden die Beschäftigten des Einzelhandels und vereinzelte Betriebe des Großhandels. Die Streikbereitschaft der Beschäftigten ist weiterhin sehr hoch, denn ihr Ziel ist ein Tarifabschluss, der die massive Abwanderung aus den Handelsberufen stoppt. Dazu müssen die Reallöhne nach dem Rekordinflationsjahr 2022 gesichert werden.
Zuvor hatten die Arbeitgeber bundesweit alle Verhandlungstermine abgesagt und einen Gesprächstermin auf Bundesebene eingefordert. Nachdem ver.di klarstellte, dass in einem solchen Gespräch keine Verhandlungen geführt werden und die Verhandlungen vor Ort fortgesetzt werden müssen, findet dieses Gespräch heute, am 23.11.2023 statt. Die Beschäftigten aus Berlin und Brandenburg erwarten im Anschluss an das heutige Gespräch einen zeitnahen Verhandlungstermin bei dem die Unternehmen ein abschlussfähiges Angebot vorgelegen.
In der Tarifrunde will ver.di die Reallöhne der Handelsbeschäftigten sichern. Die Arbeitgeberseite hat bislang nur Angebote vorgelegt, die deutliche Reallohnverluste bedeuten würden.
„Die Verhandlungsblockade der Handelskonzerne hat zu einer umso größeren Entschlossenheit unter den Kolleg:innen geführt. Die Streikbereitschaft ist außerordentlich hoch. Wenn die Unternehmen jetzt kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, provozieren sie Streiks in der Weihnachtszeit“ erklärt Conny Weißbach, ver.di- Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in Berlin-Brandenburg.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Entgelt pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll um 3 Monate verkürzt werden, um gleichzeitig mit den übrigen Tarifgebieten in die Verhandlungen starten zu können. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro.
Organisatorischer Hinweis:
Am 24.11.2023 findet um 10:30 Uhr eine Streikkundgebung mit anschließender Demo statt. Ort für die Kundgebung: Arnimplatz, 10439 Berlin an der Ecke Seelower Str./Schievelbeiner Str. Die Demo zieht anschließend zu den Schönhauser Arkaden.