Am kommenden Montag, dem 16. Mai 2022 werden öffentliche Kitas und Horte im Land Brandenburg bestreikt. Etliche Kitas so z.B. in Zossen, Königs Wusterhausen, Ludwigsfelde, Panketal oder Blankenfelde-Mahlow werden komplett geschlossen sein. Betroffene Eltern wurden bereits informiert. Viele Streikende werden am Montag zur zentralen Kundgebung in Potsdam erwartet. Beginn ist 8:30 Uhr am Schillerplatz, von dort führt anschließend eine Demo über Zeppelinstr – Luftschiffhafen zum Kongresshotel, wo der Zug gegen 9:50 Uhr eintreffen wird. Ab 10 Uhr findet dort eine Kundgebung statt, sprechen werden der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke und seine Stellvertreterin Christine Behle, anschließend (gegen 11 Uhr) soll es dann Pressestatements geben. Am Montag werden im Kongresshotel die bundesweiten Tarifverhandlungen für die Sozial- und Erziehungsdienste fortgesetzt.
Zur Demo und Kundgebung erwartet ver.di weit über 1.000 Streikende aus Brandenburg, weitere 100 werden aus Sachsen-Sachsen-Anhalt bzw. Thüringen anreisen.
„Die Kita-Beschäftigten demonstrieren zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Sozial- und Erziehungsberufen in ganz Deutschland für ihre Forderungen nach Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung ihrer Arbeit. Mit dem Streik auch in den Brandenburger Kitas wird vor der so wichtigen dritten Verhandlungsrunde der Druck noch einmal erhöht“, sagt Andrea Kühnemann, stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiterin.
Hintergrund ist die aktuelle Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Die beiden vorangegangenen Tarifrunden im Februar und im März verliefen erfolglos. Bislang liegt kein konkretes Angebot der Arbeitgeberseite vor. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie für die Aufwertung der Berufe seien in der letzten Verhandlungsrunde nicht einmal Ansätze für Kompromisslinien gefunden worden.
Der Fachkräftemangel ist in den Kitas, in der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe seit Jahren eklatant hoch. Durch die Corona-Krise hat er sich noch weiter zugespitzt, weil viele Beschäftigte die Soziale Arbeit verlassen und sich andere Arbeit suchen. Der Arbeitsdruck nimmt daher in den sozialen Berufen immer stärker zu. „Wir brauchen eine deutliche Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, um somit die Personalsituation in Kitas und in den sozialen Einrichtungen jetzt endlich zu verbessern“, so Andrea Kühnemann. Die Arbeitgeber seien aufgefordert, ihre Verweigerungshaltung in der nächsten Verhandlungsrunde aufzugeben und gemeinsam mit ver.di entsprechende Ergebnisse zu erzielen.
ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Montag, dem 16. Mai in Potsdam, Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1
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