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Der Berliner Weiterbildungsträger “Digital Career Institute” (DCI) hat die Initiator*innen einer Betriebsratswahl fristlos entlassen. Alle Initiator*innen haben einen Migrationshintergrund. Zahlreiche weitere Beschäftigte werden aktuell angeblich aus “wirtschaftlichen Gründen” entlassen.
Vorangegangen war den Kündigungen der Versuch, eine Betriebsratswahl bei dem deutsch- und englischsprachigen Weiterbildungsträger mit Hauptsitz in Berlin zu initiieren. Die Versammlung zur Wahl eines Wahlvorstandes wurde immer wieder durch Störungen torpediert. Schließlich musste die Wahlversammlung abgebrochen werden, weil die Vermieterin der Räumlichkeiten die weitere Nutzung des Raums untersagte. Die Initiator:innen wurden später fristlos gekündigt. *
Bei den Kündigungsprozessen lässt sich die Geschäftsführung von DCI von dem für die ´Kündigung der Unkündbaren` bekannten Rechtsanwalt Helmut Naujoks vertreten. DCI ist ein AZAV-zertifiziertes Weiterbildungsinstitut, das maßgeblich mit Gutscheinen der Agentur für Arbeit finanziert wird.
“Wir bei ver.di haben den Eindruck, dass durch die Kündigung der Initiator*innen die Betriebsratswahl torpediert werden soll.* Wir werden prüfen, ob hier die Grenze zur strafbaren Behinderung einer Betriebsratswahl überschritten ist und behalten uns gegebenenfalls eine Anzeige vor” erklärt die zuständige ver.di Gewerkschaftssekretärin Mila Neunzig.
ver.di unterstützt die Kolleg*innen in ihrem Kampf um ihre Rechte und gibt Rechtsbeistand in den Kündigungsschutzverfahren. Von DCI fordert ver.di die Kündigung der entlassenen Kolleg*innen zurückzunehmen und eine reibungslose Betriebsratswahl zu garantieren.
ver.di fordert ebenfalls Konsequenzen von Seiten der Bundesagentur für Arbeit für den Fall, dass DCI an seinem skandalösen Vorgehen festhält.
“Das ganze Verhalten der DCI-Geschäftsführung ist skandalös gerade bei einem Arbeitgeber, der Geld von der Bundesagentur für Arbeit und damit von der öffentlichen Hand bekommt. Wenn es bei DCI nicht zu einem grundsätzlichen Wandel in der Unternehmenskultur kommt, fordern wir die Bundesagentur auf, jede Zusammenarbeit mit diesem Union-Buster zu beenden” so Mila Neunzig abschließend.
* Richtigstellung vom 29.11.2024: Wir hatten behauptet, dass die Versammlung durch das Management von DCI abgebrochen wurde. Das ist falsch. Richtig ist, dass die Versammlung durch die Vermieterin der Räumlichkeiten abgebrochen wurde. Weiter haben wir behauptet, die Kündigung der Initiator*innen sei “am Folgetag” erfolgt. Auch dies ist nicht zutreffend. Die Versammlung fand an einem Freitag statt. Die Kündigung erfolgte am Beginn der Folgewoche. Ferner haben wir den Eindruck formuliert, dass die “Torpedierung der Wahlversammlung bis hin zum Abbruch durch das Management minutiös geplant” gewesen sei. An dieser Einschätzung halten wir nicht weiter fest, schon weil der Abbruch der Versammlung durch die Vermieterin erfolgte und nicht durch DCI.
Für Rückfragen:
Mila Neunzig, ver.di Gewerkschaftssekretärin
evamila.neunzig@verdi.de
0171-8436998
Berlin-based Training Provider “Digital Career Institute” Prevents Works Council Election with the Help of ‘Union Busting’ Lawyer Helmut Naujoks and Fires Migrant Works Council Initiators
The Berlin-based training provider “Digital Career Institute” (DCI) has dismissed the initiators of a works council election without notice. All the initiators have a migration background. Numerous other employees are currently allegedly being dismissed for “economic reasons.”
The dismissals followed attempts to initiate a works council election at the training provider in German- and English-language with its headquarters in Berlin. The assembly for electing an election board was repeatedly disrupted. In the end, the election meeting had to be broken off because the owner of the premises prohibited further use of the room. The initiators were later dismissed without notice.* In the dismissal proceedings, DCI's management is represented by the lawyer Helmut Naujoks, who is known for his book “Kündigung der Unkündbaren” ("Firing the Unfireable"). DCI is an AZAV-certified training institute, primarily funded through vouchers from the Federal Employment Agency.
“We at ver.di have the impression that the dismissal of the initiators is intended to undermine the works council election.* We will investigate whether this constitutes a criminal obstruction of a works council election and reserve the right to file a lawsuite if necessary,” says Mila Neunzig, the responsible union secretary of ver.di.
Ver.di supports the colleagues in their fight for their rights and provides legal assistance in the dismissal protection proceedings. Ver.di demands that DCI reverse the dismissals of the colleagues and guarantee a smooth works council election.
Ver.di also calls for consequences from the Federal Employment Agency if DCI persists in its scandalous actions.
“The entire behavior of DCI management is scandalous, especially for an employer receiving funding from the Federal Employment Agency, i.e., public funds. If DCI does not undergo a fundamental change in its corporate culture, we call on the Federal Employment Agency to end any cooperation with this union-busting company,” concludes Mila Neunzig.
* Correction from 29.11.2024: We had claimed that the meeting was canceled by the management of DCI. This is incorrect. It is correct that the meeting was broken off by the owner of the premises. We also claimed that the initiators' termination took place “on the following day”. This is also not true. The meeting took place on a Friday. The termination took place at the beginning of the following week. Furthermore, we have formulated the impression that the “undermining of the election meeting up to its termination by the management was meticulously planned”. We no longer adhere to this assessment, not least because the termination of the meeting was carried out by the landlord and not by DCI.